An wie viele gute Momente mit deiner Waage kannst du dich erinnern?
Klar, immer wenn sie weniger anzeigte als in der Woche davor, hast du Luftsprünge gemacht. Was aber, wenn das Gewicht gleich blieb oder die Waage es sogar wagte, mehr als vorher anzuzeigen? Dann ist bei den meisten der Tag bereits gelaufen, noch bevor er richtig angefangen hat. Lass dich davon nicht entmutigen.

Hier kommen 4 gute Gründe, warum du deine Waage getrost wegwerfen kannst.

Waage aus Bambus und dem "Warum du deine Waage wegwerfen kannst" im Bild

1. Gewicht sagt nichts über deine Figur aus

Muskeln sind schwerer als Fett. Diesen Satz haben wir vermutlich alle schon oft genug gelesen oder gehört. Aber es stimmt. Zumindest, wenn man es auf das Volumen bezieht. Natürlich baut man nicht innerhalb von einer Woche so viele Muskeln auf, dass man dieses direkt mit einem Plus auf der Waage quittiert bekäme. Bodybuilder wären froh, wenn das so einfach wäre.

Wenn man regelmäßig Kraftsport macht, wird man dennoch schlanker, straffer und definierter. Schau dir dieses beeindruckende Foto von Kelsey Wells an. Obwohl sie auf dem rechten Bild 8kg schwerer ist als in der Mitte, sieht sieht sie dank Sport doch um einiges definierter aus.

Krafttraining und starke Beanspruchung der Muskeln führt dazu, dass diese Wasser einlagern. Dieses Wasser beeinflusst natürlich auch das Ergebnis auf der Waage. Man ist vielleicht schwerer, hat aber gar nicht zugenommen. Zumindest nicht an Fett. Das ist nur der Wasserhaushalt der schwankt.

2. Gewicht sagt nichts über deine Fitness aus

Meist ist das Ziel einer Diät oder einer Ernährungsumstellung ja nicht nur die Gewichtsabnahme, sondern man möchte auch insgesamt fitter werden. Also auch wenn die Waage streikt, kannst du deinen Zielen näher gekommen sein.

Mache dir die kleinen Dinge bewusst. Was fällt dir schon alles leichter, seit du mit dem Abnehmen begonnen hast? Beobachte beispielsweise, wie anstrengend das Treppenlaufen zu Beginn war und wie es von Mal zu Mal einfacher wird. Hältst du beim Sporteln schon länger durch als vorher? Geht dir die Puste nicht mehr so schnell aus? Hast du überhaupt mit Sport angefangen?

Feiere jede Veränderung in die richtige Richtung, sei sie auch noch so klein. Denn das sind alles großartige und wichtige Erfolge. Schließlich willst du ja auch deswegen abnehmen oder?

3. Schwankungen durch den Wasserhaushalt

„Gewichtsschwankungen von zwei bis drei Kilogramm innerhalb weniger Tage oder Wochen sind völlig normal“, sagt Dr. Matthias Riedl, Diabetologe und Ernährungsmediziner im medicum Hamburg (1). Ich lagere besonders während meiner Periode vermehrt Wasser ein. Aber auch an heißen Tagen schleppe ich generell mehr Wasser mit mir rum als im Winter. Und nicht nur das Wasser wird quasi als blinder Passagier mit gewogen, sondern auch der Darminhalt.

Auch Kohlenhydrate führen oft dazu, dass Wasser eingelagert wird. Daher hat man im Umkehrschluss oft eine hohe Abnahme, wenn man mit einer LowCarb-Ernährung beginnt. Da wird am Anfang sehr viel Wasser ausgeschieden.  Aber auch Sport und Muskeltraining kann dazu führen, dass die Muskeln vermehrt Wasser binden.

Und weil der Wasserhaushalt seine Finger mit Spiel hat, sieht man eine Abnahme von Fett erst nach ein paar Wochen.

Lass dich also nicht entmutigen, wenn du nicht jede Woche ein Minus auf der Waage siehst. Es kann sein, dass du zwar Fett abgenommen hast, aber mehr Wasser eingelagert hast, wodurch die Waage mehr anzeigen kann als in der Vorwoche.

4. Kleidung und Maßband lügen nicht

Spätestens wenn deine Hose locker wird und dein T-Shirt nicht mehr spannt, wirst du wissen: Ich hab habe abgenommen. Noch besser überprüfen kann man das, wenn man ein Maßband zur Hand nimmt und regelmäßig den Umfang von Oberschenkel, Oberarm, Hüfte, Taille und Busen misst. Hier wird man feststellen, dass die Werte weniger werden, auch wenn die Waage mal wieder streikt. So war es zumindest bei mir oft der Fall.

Achte drauf, ob deine Kleidung lockerer wird, die Hose nicht mehr kneift. Oder du den Gürtel bereits enger schnallen kannst. Und dann verbuche dies als Erfolg.

Erfolg lässt sich nicht in Kilogramm messen

Hast du dich eisern an dein Abnehmprogramm gehalten? Dann hast du viel, worauf du stolz sein kannst. Denn das ist das Schwierigste überhaupt. Auch wenn dich die Waage (noch) nicht belohnt: Belohne dich selber. Für dein Durchhaltevermögen, für deine Konsequenz. Und nur wenn du weiterhin konsequent bist und dich an dein Abnehmprogramm hältst, wirst du die Erfolge auch auf der Waage sehen. Wenn du sie nicht bereits weggeworfen hast 😉 Denn du brauchst sie ja eigentlich nicht mehr.

Beherzige die oben genannten Punkt und du wirst zufriedener. Du entwickelst ein Bewusstsein für die wirklichen Erfolge, anstatt jeden Morgen der Waage böse Blicke zu zuwerfen. Denn wenn deine Fitness besser geworden ist oder die Kleidergröße schrumpft, dann gilt dieser Erfolg an jedem Tag. Ganz egal, was die Waage meint.

Lässt du dich noch regelmäßig von deiner Waage ärgern oder hast du dich schon von diesem Laster freigemacht? Nein? Probier es doch einfach mal aus. Ich freue mich auch darüber, deine Erfahrungen zu lesen.

Du beherzigst schon die oben genannten Punkte, aber auf Dauer gesehen klettert die Zahl auf der Waage nicht nach unten? Ich zeige dir hier die 10 häufigsten Fehler beim Abnehmen und wie du sie vermeiden kannst.

Quellen: (1) Apotheken-Umschau